Welch ein Auf und Ab wir heute auf der Suche nach den Meeressäugern hatten. Mal ganz oben auf dem hohen Schwell und sogleich ging hinab ins Wellental. Die beiden Bartenwale machten uns eine Annäherung nicht leicht. Zur Identifizierung eines Bartenwals braucht es jedoch ein paar Anhaltspunkte. Die Rückenfinne kann zwar eine Idee geben, um was es sich handeln könnte, doch da die Tiere in ihrer Erscheinung individuell sind, sollte man sich anhand einer Identifizierung aufgrund der Rückenfinne nicht allzu festlegen. Was ist nun das klassische Merkmal bei den unterschiedlichen Bartenwalen, die wir hier beobachten können? Die Form der Rückenfinne unseres Wals könnte auf einen Finnwal (Balaenoptera physalus) hinweisen, doch wir hatten keine Möglichkeit, die rechte Unterkieferseite des Tieres zu sehen. Im Falle eines Finnwals wäre diese weiß, während die linke Seite dunkel ist. Sobald man den Kopfbereich eines Tropischen Wal (Balaenoptera edeni) sieht, ist die Sachlage klar, denn er hat drei Kopfleisten. Kein anderer Bartenwal hat dieses besondere Feature. Doch leider sahen wir den Kopfbereich bei unserem Wal heute nicht. Seiwale (Balaenoptera borealis) sind im Körperbau meist sehr kräftig, sie haben nur eine mittlere Kopfleiste. Fazit: heute wissen wir zwar mit Sicherheit, dass es sich um einen Bartenwal gehandelt hat, aber welche Art muss an dieser Stelle offen bleiben.
Im Anschluss hatten wir noch eine schöne Begegnung mit einigen Pilotwalen (Globicephala macrorhynchus), die sehr rasant in Richtung Nord-West zogen.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
10:00 unidentifizierte Bartenwale, Pilotwale
Stenella
10:00 unidentifizierte Bartenwale, Pilotwale