Unser Team vermeidet es so gut wie möglich, mit bestimmten Erwartungen oder spezifische Sichtungs-Wünsche auf See zu fahren. Wir wissen eigentlich nie wirklich, was uns auf dem weiten Atlantik erwartet, aber einige Gäste scheinen Magnete für bestimmte Tierarten zu sein. Es ist fast so, als würde der Ozean ihre positive Energie wahrnehmen und sie mit solchen Sichtungen belohnen. Dennis, ein kluger, lieber Junge, der uns seit einiger Zeit auf unseren Touren begleitet, ist ein Onboard-Magnet für den größten aller Zahnwale, den Pottwal (Physeter macrocephalus).
Die Riesen waren heute 5 Meilen vor der Küste von Tabua und unser Späher warnte uns bereits davor, dass die Tiere in kurzen Abständen in die Tiefe tauchten und solche Tauchgänge können ja bis zu einer Stunde dauern. Glücklicherweise sind diese riesigen Raubtiere in der Regel in Gruppen unterwegs….und wir hatten ja auch Dennis an Bord. Aber wir mussten wachsam bleiben, wenn die Tiere jagen können sie jederzeit im Umkreis des Sichtunggebiet getrennt wieder auftauchen. Die Gruppen. Von Pottwalen die nach Madeira kommen sind unter anderem auch Matriarchat Gruppen und enthalten oft kleine, neugierige Kälber. Pottwalkälber sind noch zu jung und unerfahren, um im tiefen, dunklen Ozean zu jagen, und bleiben normalerweise an der Wasseroberfläche und inspizieren in ihrer Langweile oft neugierig alles, was sie dort sehen. Das junge Kalb zeigte heute auch ein kurzes Interesse an unserem Boot, bevor es ungeschickt davonschwamm und dabei seinen blockigen Kopf über die kleinen Wellen hob.
Unserer Späher gelang es auch, eine Gruppe ruhiger und neugieriger Atlantische Fleckendelfine (Stenella frontalis) zu finden, die Nördlich von den Pottwalen unterwegs waren. Die Größe und Verhalten der Gruppe ließ uns annehmen dass dies wahrscheinlich die gleiche Gruppe von Fleckendelfine war, die wir schon in den letzten Tagen trafen. Vor allem das winzige, rosa-bäuchiges Kalb dass immer wieder akrobatisch in die Luft schießt lässt auf die selbe Gruppe schließen. Wir können diese Annahme natürlich nur anhand unserer Fotos bestätigen, aber angesichts des Vorhandenseins dieses speziellen Kalbs ist es sehr wahrscheinlich.
Die dritte Art, die auf dieser ereignisreichen Reise gesichtet wurde, waren die Kurzflossen-Grindwale (Globicephala macrorhynchus), die sowohl zu Beginn als auch am Ende unserer Tour angetroffen wurden. Unser traditionelles Boot schaffte es auch die Großen Tümmler (Tursiops truncatus) zu treffen, die mit der Gruppe mit unterwegs waren, bevor wir ankamen. Bei unserer ersten Beobachtung waren sie eher ausweichend und schienen mehr mit der Jagd beschäftigt zu sein, aber als wir sie am Ende von der Tour wieder trafen, rasteten die Tiere ganz entspannt an der Wasseroberfläche. Dann konnten alle unsere Gäste, einschließlich Dennis, endlich die Ruhe und den Frieden dieser großartigen Kreaturen aus nächster Nähe bewundern.
Von Paula Thake
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
10:00 Große Tümmler, Kurzflossen-Grindwale
Stenella
11:00 Atlantische Fleckendelfine, Kurzflossen-Grindwale, Pottwale, Unechte Karettschildkröte