14.10.2019 – Die tiefe blaue Grenze

Die Oberfläche des Atlantiks ist eine Grenzfläche zwischen den Elementen und mit Delfinen bekommt mann das Beste aus beiden Welten; es ist ebenso großartig, sie über aber auch unter der Wasseroberfläche zu treffen.

Während unsere Touren findet der Großteil unserer Sichtungen an dieser Schnittstelle statt, wie die kurze aber schöne Sichtung mit einer kleinen Gruppe von Großen Tümmlern (Tursiops truncatus) die sich heute Vormittag diskret durch die Gewässer vor Madalena do Mar bewegten. Die heutige Tour war aber eigentlich keine normale Whale-Watching Tour, sondern eine Schnorcheltour, wo wir Begegnungen Unterwasser mit Atlantische Fleckendelfine (Stenella frontalis) erzielen. Also nachdem unser Späher uns über eine ruhige Gruppe dieser Delfine weiter im Westen informierte, düsten wir sofort zum Ort des Geschehens.

Die flinken, frechen Fleckendelfine umkreisten unsere begeistertenTeilnehmer sofort im Wasser. Ich habe dies schon unzählige Male in meinen Blogs erwähnt, aber ich sage es noch einmal; Sichtungen unter der Wasseroberfläche sind wirklich etwas besonderes weil sie einen Blick in die mysteriöse Welt dieser hochintelligenten Kreaturen ermöglichen. Delfine sind in der Regel keine ruhige Tiere; ganz im Gegenteil. Meistens hören wir die Tiere schon im Wasser lang bevor wir sie auch wirklich begegnen. Ihr Summen, ihre Klicks, ihre Quietschgeräusche werden immer stärker desto näher sie kommen und diese Lautäußerungen sind nicht nur hörbar sondern auch spürbar. Tatsächlich ist es nicht ungewöhnlich, ein kleines Zittern in Ihrer Brust zu spüren, wenn ein Delfin sich nähert und einem mit seinem akutem Sonar abscannt.

Die Oberfläche des Atlantischen Ozeans ist für Menschen wie ein Portal dass in eine unbekannte Welt führt, aber für Delfine ist es ein fast unendlicher Lebensraum. Sie bewegen sich nach Belieben frei darüber und darunter, zwischen Luft und Wasser, und sind Meister beider Elemente. Die meisten Fische haben diesen Luxus nicht und verlassen nicht so schnell die Sicherheit des Ozeans, um sich dann lauernden Räuber, insbesondere Meeresvögel, an der Wasseroberfläche auszusetzen. Die einzigen Fische, die es geschafft haben, Räuber im Wasser zu entkommen, indem sie die Oberfläche vollständig durchbrechen, sind die Fliegenden Fische. Die Atlantischen fliegenden Fische (Cheilopogon melanurus) auf Madeira springen oft schlagartig aus dem Wasser und treiben unglaublich lang über der Wasseroberfläche durch die schnelle Bewegung ihrer flügelartigen Brustflossen. Wir konnten heute eine kleine Gruppe von junge fliegenden Fischen beim Ausweichmanöver beobachten, die wahrscheinlich unser Schnellboot mit einem großem Fressfeind verwechselten.

Ob Sie sich nun auf dem Wasser oder im Wasser befinden; die Oberfläche des Atlantiks ist ein aufregender Ort! Ich habe auch keinen Zweifel, dass unsere Schnorchler dieser Aussage zustimmen!

Von Paula Thake

Sichtungen des Tages

Stenella

10:00 Atlantische Fleckendelfine, Große Tümmler