Unsere Arbeit ist etwas Besonderes. Es bringt allerdings auch eine große Verantwortung mit sich. Im Generellen, wenn man mit wilden Tieren arbeitet, braucht es Erfahrung, Fingerspitzengefühl und natürlich Achtung vor der besonderen Situation, die uns da draußen geschenkt wird. Man muss in Betracht ziehen, dass Tiere nicht mit uns in Kontakt treten möchten. Es gibt Arten, die prinzipiell zurückhalten gegenüber Booten sind. Eine rasante Annäherung erreicht nur eines, die Tiere werden abgeschreckt. Einen Kontakt kann man danach vergessen. Gerade bei der enorm steigenden Anzahl an Whale Watchern, gerade bei der steigenden Anzahl an Beobachtungsbooten, gerade bei den immer mehr werdenden Whale Watching Firmen, ist ein respektvoller Umgang mit den Freunden im blauen Büro absolut und ohne Frage oder Diskussion von höchster Priorität. Heute mussten unsere Gäste leider beobachten, wie es definitiv nicht laufen soll. Das tat mir für unsere Gäste leid, doch viel mehr für die Rundkopfdelfine (Grampus griseus), die sich in ihren heimatlichen Gefilden, dem Ozean sicherlich gestresst fühlten. Schön, fand ich, dass einige Gäste klar wertschätzten, dass wir nicht hinter den scheuen Delfinen hinterher rasten. Letztendlich sind und bleiben wir kurzfristige Besucher in einem Lebensraum, der mit größtem Respekt behandelt werden muss.
Zum Glück durften unsere Gäste noch eine gute Erfahrung mitnehmen. Zum Ende unserer Tour, begegneten wir Blainville Schnabelwalen (Mesoplodon densirostris). Ein Muttertier mit ihrem kleinen Kalb hatte Vertrauen zu uns. Wir konnten beide wirklich nahe beobachten. Welch ein wundervolles Erlebnis. Und freiwillig. Mit dem Privileg solch eine besondere Erfahrung mit wilden Tieren zu machen, kommt eben auch eine große Verantwortung.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtungen des Tages
Ribeira Brava
09:00 Atlantische Fleckendelfine
13:00 Atlantische Fleckendelfine, Blainville Schnabelwale
Stenella
09:30 Atlantische Fleckendelfine
13:30 Atlantische Fleckendelfine, Blainville Schnabelwale
16:00 Blainville Schnabelwale