Auch heute gab es Pilotwale. Diesmal beobachteten wir viele junge Tiere und Mütter mit Kälbern. Diese kleinen Wälchen, noch so zart, noch so frisch in der Welt, waren an diesem Morgen richtig verspielt. Einige Male drehte sich ein kleines Kälbchen auf den Rücken.
Da Pilotwale keinen deutlichen, sondern nur einen Schnabelansatz haben, sieht es aus, als hätten sie einen kleinen Kussmund.
Pilotwale gebären nur alle drei bis vier Jahre ein Kalb und ihre Tragzeit beträgt 16 Monate. In diesem herausfordernden Lebenselement überlebt längst nicht jedes Kalb. Besonders bei Pilotwalen, aber auch bei anderen Delfinarten wurde schon beobachtet, dass ein Muttertier ihr totes Kälbchen für Tage an der Meeresoberfläche hielt. Aus Dokumentationen ist bekannt, dass das Muttertier dabei teilweise von anderen Tieren begleitet wurde. Man spricht hier von Trauerverhalten und sozialer Kultur.
Erst kürzlich gab es in den Kanaren einen ganz besonderen Vorfall. Ein Muttertier trug ihr totes Kalb direkt zu einem Walbeobachtungsboot und hob es direkt vor dessen Bug in die Höhe. Sicherlich ein sehr berührendes Ereignis.
Aufgrund der nicht sonderlich hohen Zahl von Nachkommen bei Pilotwalen ist es ganz besonders wichtig, diese kleinen Kussmund-Wale, diese wunderschönen Kostbarkeiten zu schützen.
Von Fatima Kutzschbach
Sichtungen des Tages:
Ribeira Brava
10.00: Pilotwale
Stenella
10.00: Pilotwale
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